00:15:05 Samstag, 20 April

Der Ort Teguise im nördlichen zentralen Teil Lanzarotes strotzt vor Geschichte, Kultur, Architektur und Charme und ist voller großartiger Geschichten aus seiner spannenden und lebhaften Vergangenheit.

Reisen Sie in diesem schönen Ort, der bis 1852 die Inselhauptstadt war, durch die Zeit. Die höhere und zentrale Lage des Ortes war vorteilhaft, denn er wurde regelmäßig von Piraten angegriffen. Diese Angriffe erreichten ihren gewalttätigen Höhepunkt zu Beginn der Kolonialisierung, als der Ort von Tausenden Banditen überrannt wurde. Die kleine Straße Callejón de La Sangre (Blutgasse) ist ein Mahnmal, das an die blutigen Ereignisse dieser längst vergangenen Zeiten erinnert.

Dieser kleine, beschauliche Ort mit seinen engen, gut erhaltenen Kopfsteinpflasterstraßen, einer eindrucksvollen Gemeindekirche, zwei historischen Klöstern und einigen wunderschön restaurierten Wohnhäusern hat einen großen Teil seines kolonialen Charmes sowie seiner kolonialen Pracht und Erhabenheit bewahrt.

Die weiße Gemeindekirche Iglesia Parroquial de Nuestra Señora de Guadalupe, auch Iglesia de San Miguel genannt, prägt das Bild des Ortszentrums, der vom Plaza de la Constitución – oder Plaza de San Miguel, wie die Einwohner ihn nennen – gebildet wird. Dieser beeindruckende Platz, der von zwei Löwenstatuen bewacht wird, stammt ursprünglich aus dem 15. Jahrhundert, auch wenn er im Laufe der Jahre viele Male restauriert wurde.

Jeden Sonntagmorgen erwacht der Ort zum Leben, denn dann findet auf dem Platz vor der Kirche, in den umliegenden Gassen und dem Park der größte Markt der Insel statt. Die Menschen kommen aus allen Teilen der Insel, um sich die Waren der vielen Stände anzusehen, an denen die unterschiedlichsten Dinge verkauft werden: Kunsthandwerk, Töpferwaren, Schmuck, Gemälde, Antiquitäten, Nippes und Souvenirs.

Oft gibt es Folklore-Darbietungen auf dem Platz, die für gewöhnlich viele Zuschauer anziehen, die sich an den Vorführungen erfreuen, während sie regionale Spezialitäten kosten, die an den Ständen und in den umliegenden Restaurants angeboten werden. Neben diesem farbenfrohen Sonntagsmarkt im Stil eines Basars gibt es in Teguise auch zahlreiche Geschäfte und Galerien, die vielfältige Shoppingmöglichkeiten bieten.

Gegenüber der Kirche befindet sich der Palacio Spínola, ein wunderschönes Herrenhaus im Renaissance-Stil aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, in dem einst Adelsfamilien lebten. In den 1980-er Jahren wurde es von der Stadtverwaltung gekauft und unter César Manriques Aufsicht restauriert und zu einem Museum umgestaltet. Heute ist es ein offizieller Sitz der Regierung der Kanarischen Inseln und von Zeit zu Zeit finden Kunstausstellungen darin statt. Alle Räumlichkeiten und auch der Innenhof sind für die Öffentlichkeit zugänglich und können von montags bis freitags von 09.00 bis 16.00 Uhr und sonntags und an Feiertagen von 09.30 bis 15.00 besichtigt werden. Samstags geschlossen.

Zudem gibt es in Teguise zwei bedeutende Klöster, das ältere von ihnen ist das Convento de San Francisco und liegt am südöstlichen Ortsrand. Dieses wunderschöne Gebäude wurde Ende des 16. Jahrhunderts von franziskanischen Missionaren errichtet und beherbergt interessante Kunstwerke sowie ein Museum, das von montags bis freitags von 09.00 bis 15.00 Uhr und samstags und sonntags von 09.30 bis 14.00 Uhr geöffnet ist. Dienstags geschlossen.

Am südwestlichen Ortsrand liegt das Kloster Santo Domingo, von dem man annimmt, das es 1726 gegründet wurde. Heute dient die Abteikirche als Galerie für moderne Kunst –Centro de Arte – mit Ausstellungen von international anerkannten Künstlern. Die Galerie ist montags bis freitags von 10.00 bis 15.00 und sonntags von 10.00 bis 14.00 Uhr geöffnet. Samstags geschlossen.

Des Weiteren gibt es in Teguise eine Reihe von zauberhaften, schön renovierten Wohngebäuden aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Diese Gebäude weisen traditionelle architektonische Merkmale auf, wie weiß getünchte Wände, Ecken aus schwarzem oder rotem Vulkangestein, Holztüren und -fenster sowie ausgefallene Holzbalkone.

Im Osten wird der Ort vom Castillo de Santa Bárbara mit seinen zwei Türmen überragt, das auf dem Rand des erloschenen Vulkans Guanapay gelegen ist.

Ursprünglich als Wachturm errichtet, um sowohl die Nord- als auch die Südküste zu beobachten, wurde es genutzt, um das Meer nach plündernden Piraten abzusuchen.

Seit 1991 befindet sich in der Burg das Museo del Emigrante Canario (Emigrantenmuseum), das von inspirierenden, manchmal auch sehr tragischen Geschichten der Einwohner der Kanarischen Inseln erzählt, die – auf der Suche nach einem besseren Leben und auf der Flucht vor Hunger auf ihren Heimatinseln – in Massen nach Süd- und Mittelamerika auswanderten.

Das Museum ist von montags bis sonntags geöffnet, im Winter ist es von 10.00 bis 17.00 Uhr und samstags und sonntags von 10.00 bis 16.00 geöffnet und im Sommer von montags bis sonntags von 10.00 bis 16.00.
Es wird ein geringes Eintrittsgeld erhoben.