08:20:14 Dienstag, 19 März

Wie bei den anderen Kanarischen Inseln ranken sich um die frühe Geschichte Lanzarotes Mythen und Geheimnisse. Die Griechen und Römer wussten eindeutig von der Existenz dieser Inseln, aber es gibt keinen Beweis dafür, dass sie jemals hier waren. Doch es ist bekannt, dass Platon glaubte, dass diese Inseln die Überreste des verlorenen Kontinents Atlantis waren. Anderen waren sie als die „glücklichen Inseln“ bekannt, die am Ende der Welt lagen, wo die Menschen keinerlei Sorgen hatten.

Nach dem Sturz des römischen Reichs vergaß Europa die Kanarischen Inseln für fast 1 000 Jahre, bis Seefahrer aus dem Mittelmeerraum sie Anfang des 14. Jahrhunderts wiederentdeckten.

Nach verbreiteter Ansicht stammt Lanzarotes Name von dem verdrehten Namen des genuesischen Seefahrers Lanzarotte (oder Lancelotto) Malocello ab, der Anfang des 14. Jahrhunderts zum ersten Mal an der Insel anlegte. Die Insel war den Europäern zu dieser Zeit bekannt und die Portugiesen und Spanier sind auf der Suche nach Reichtum und Ruhm mehrere Male auf Lanzarote eingefallen und haben Einheimische als Sklaven mit in ihre Länder genommen.

Im Laufe der Jahre gab es viele Expeditionen auf die Kanaren, aber zur Eroberung kam es letztlich Anfang des 15. Jahrhunderts nach einer Seefahrt unter der Leitung des normannischen Entdeckers Juan de Bethencourt. Nach vielen Konflikten ergaben sich die Ureinwohner (majos), deren Anzahl geschwunden war.

Die Eroberung von Lanzarote – ebenso wie die von Fuerteventura, La Gomera und El Hierro – war in Wirklichkeit keine große Leistung, denn die Krankheiten, die die Europäer in den Jahren des Sklavenhandels auf die Insel gebracht hatten, hatte die geringe Anzahl der Ureinwohner auf diesen Inseln bereits dezimiert.

Zu Beginn der spanischen Eroberung haben die Inseln des Archipels verschiedene Geschichten erlebt. Während die größeren Inseln Gran Canaria und Teneriffa erbitterten Widerstand leisteten – es dauerte fast ein Jahrhundert, bis sie endlich vor der spanischen Krone kapitulierten – war der Prozess der Erschließung und Kolonialisierung auf Lanzarote bereits in vollem Gang. Kurz darauf wurden die ersten Kirchen gebaut und die majos, die überlebt hatten, wurden gezwungen, zum Christentum zu konvertieren.